Foto: Jan Piecha
Im Mai nimmt die Brutsaison an Fahrt auf. Die ersten Vogelkinder sind schon unterwegs und bald werden noch weitere
Jungvögel die schützenden Nester in Hecken oder Nistkasten verlassen. Den NABU erreichen im Frühjahr viele Anfragen von besorgten Tierfreund*innen, die scheinbar verlassene Jungvögel entdecken.
„Unser Rat lautet eigentlich immer: Erst beobachten, dann eingreifen. Die unerfahrenen und im Fliegen noch ungeübten Vogeljungen wirken auf den ersten Blick oft hilflos. Sie aufzunehmen, ist
jedoch meist falsch verstandene Tierliebe“, sagt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Er rät: „Lassen Sie die halbflüggen, befiederten Jungvögel, so genannte Ästlinge, erstmal
sitzen. Sollte nach 20 Minuten kein Elternvogel auftauchen, liegt es vielleicht daran, dass wir zu dicht dran sind und sie sich nicht zu ihren Jungen trauen. Also lieber noch etwas Abstand nehmen
und weiter abwarten.“ Tatsächliche Hilfe benötigen befiederte Jungvögel nur, wenn nach mehreren Stunden immer noch keine Altvögel in seiner Nähe zu sehen sind.
Damit keine Tiere aus der Natur versehentlich entnommen werden, die topfit sind, stellt der stellvertretende
Landesvorsitzende Bernd Petri klar: „Das herzzerreißende Rufen von scheinbar verlassenen Jungvögeln in Gärten und im Wald sind keine Hilfe- sondern Bettelrufe. So halten die Vogeljungen Kontakt
zu ihren Eltern. Sie halten sich in der näheren Umgebung ihres verlassenen Nests auf und werden dort weiter von den Altvögeln gefüttert.“ Greift der Mensch in dieser sensiblen Phase ein,
unterbricht er die Bindung zwischen Alt- und Jungvogel. Nur wenn Jungvögel an gefährlichen Orten wie Straßen und Gehwegen sitzen oder akut von Katzen bedroht sind, sollte man sie vorsichtig
aufheben und ins nächste Gebüsch setzen. Anders als bei Rehkitzen nehmen Vogeleltern ihre Jungen wieder an, wenn diese von einem Menschen berührt wurden.
„Wer helfend eingreifen will oder muss, sollte sich immer bewusst sein, dass Jungvögel Wildtiere sind, denen nur in
einem Notfall geholfen werden darf. Ansonsten wäre dies ein Verstoß gegen das Naturschutzgesetz“, erläutert der Vogelexperte Petri. Denn laut Bundesnaturschutzgesetz dürfen Jungvögel nur
vorübergehend und nur dann aufgenommen werden, wenn sie verletzt oder krank, und somit tatsächlich hilflos sind. Petri weist darauf hin, dass Jungvögel, die mit nach Hause genommen werden, selbst
bei fachgerechter Pflege deutlich schlechtere Überlebenschancen haben als in der Natur.
Wer Gartenvögeln helfen möchte, ihre Jungen erfolgreich aufzuziehen, der sollte auf einen gut strukturierten, naturnahen
Garten mit reichlich natürlichen Futterquellen achten. Verstecke in Stauden oder dichtes Gebüsch (gerne auch mit Stacheln und Dornen) bieten sichere Rückzugsorte vor Greifvögeln und Katzen. Wer
Katzen hält, sollte diese, wenn im Mai und Juni warnende Altvögel und ausgeflogene Jungvögel zu beobachten sind, nicht nach draußen lassen. „Zumindest sollten Sie drauf achten, dass sich Ihre
Katze von Mitte Mai bis Mitte Juli in den Morgenstunden nicht im Freien aufhält. Damit wäre den Vögeln schon sehr geholfen, denn dann sind die meisten gerade flüggen Jungvögel unterwegs“, rät
Petri.
Hintergrund
Eine hilfreiche Faustregel zu Jungvögeln: „Nestlinge“, also Jungvögel ohne Federkleid, oder nur mit leichtem Flaum, die
noch nicht aktiv auf ihren Füßen stehen können sind außerhalb des Nestes hilflos. Sie sollten schnellstmöglich zurück ins Nest und nur, wenn das nicht möglich ist, in eine Vogelpflegestation
gebracht werden.
„Ästlinge“, also flächendeckend befiederte Jungvögel, die bereits aktiv auf ihren Füßen stehen können, werden von ihren
Eltern auch außerhalb des Nestes versorgt und sollten nur mitgenommen werden, wenn sie verletzt sind.
Adressen von anerkannten Auffang- und Pflegstationen können bei den Naturschutzbehörden der Landkreise und kreisfreien
Städte, den Regierungspräsidien, bei Tierärzten oder Tierschutzvereinen oder auch den Gruppen des NABU erfragt werden. Die Betreiber*innen der Auffang- und Pflegestationen sind in der Regel
ehrenamtliche Arten- bzw. Tierschützer*innen, die sich in Ihrer Freizeit um verletzte Tiere kümmern und nur über begrenzte räumliche Kapazitäten verfügen. Ein Anspruch auf Aufnahme der Tiere
besteht daher nicht.
Foto: NABU/Niklas Banowski
Schlingnatter
Ob an Bahndämmen, trockenen Wegrändern, sonnigen Plätzen auf Wiesen oder am lauschigen Gartenteich – im Sommer können an
vielen Orten in Hessen Schlangen beobachtet werden. „Wir erhalten immer wieder Anfragen zu Schlangen in Gärten“, erklärt NABU-Landesvorsitzender Maik Sommerhage. Viele Menschen wüssten nicht,
dass fast alle heimischen Schlangen völlig ungefährlich seien. „Die häufigsten hessischen Schlangen, die Ringelnatter und die Schlingnatter, haben keine Giftzähne. Sie verschlingen einfach ihre
Beute, die meist aus Eidechsen, Mäusen, Fröschen oder Insekten besteht“, so Sommerhage. Am besten sei es, die streng geschützten Tiere in Ruhe zu lassen und sich daran zu freuen, sie beobachten
zu können. Meist bekommen die Gartenbesitzer*innen die Anwesenheit der Schlangen gar nicht mit, da sich die scheuen Tiere meist zurückziehen, wenn die Menschen auftauchen. „Eine Schlange im
Garten ist also absolut kein Grund zur Sorge, auch nicht, wenn man Kinder oder Haustiere im Garten hat“, beruhigt Maik Sommerhage.
Ab Anfang August lassen sich die ersten Jungtiere dieses Jahres finden. Während die Schlingnatter ihre Jungen lebend zur
Welt bringt, schlüpfen junge Ringelnattern aus Eiern aus, die vom Weibchen etwa ein bis zwei Monate zuvor in warme Komposthaufen oder vermodernde Baumstümpfe gelegt wurden.
Von den fünf in Hessen vorkommenden Schlangenarten ist einzig die Kreuzotter giftig. Die äußerst seltene Schlange kann
nur noch im Spessart, in der Rhön und im Werra-Meißner-Kreis beobachtet werden. Die vierte heimische Schlange, die Äskulapnatter, kommt primär an besonders warmen Berghängen im Rheingau und
südlichen Odenwald vor. „Wer eine Schlange in seinem Garten findet, kann in der Regel davon ausgehen, dass es sich um eine harmlose Ringelnatter oder Schlingnatter handelt“, sagt der
Landesvorsitzende. Die Anwesenheit von Schlangen im Garten zeige, dass er ökologisch intakt sei.
Die größere Gefahr für die heimischen Schlangen gehe von der Zerstörung ihrer Lebensräume aus. „Die Ausräumung der
Landschaft hat die Nattern und Ottern vielerorts selten werden lassen. Der massive Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft verringert noch zusätzlich ihre Nahrungsgrundlage“, erläutert
Sommerhage. Deshalb seien mittlerweile alle hessischen Schlangen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten zu finden. Der NABU-Experte empfiehlt, Ringelnatter und Schlingnatter im Garten zu
helfen. So könne man mit der Anlage von sonnigen Holz-, Stein- und Komposthaufen ideale Brutmöglichkeiten für Ringelnattern schaffen. Ein strukturreicher Garten mit Sträuchern, Gehölzen, alten
Baumstümpfen und lückigen Steinhaufen biete zudem viele Unterschlupfmöglichkeiten und Winterquartiere für die Schlangen.
Hintergrundinformation: Schlangen in Hessen
Ringelnatter: Die
schlanke, grau gefärbte und bis zu 1,50 Meter lange Ringelnatter ist die am weitesten verbreitete heimische Schlangenart. Sie lässt sich eindeutig an den halbmondförmigen gelben, schwarz
umrandeten Flecken hinter den Schläfen erkennen. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Amphibien, so dass Feuchtgebiete, Teiche, Seen und Altarme, aber auch amphibienreiche Bahndämme und
Steinbrüche ihre Lebensräume bilden. Aus den Eiern, die in lockere Erde, Komposthaufen oder sogar warme Misthaufen abgelegt werden, schlüpfen im August bis zu zwanzig 16 bis 19 Zentimeter lange
Jungtiere, die sofort selbständig sind.
Barrenringelnatter: Wissenschaftler der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung identifizierten 2017 durch genetische Untersuchungen von
Ringelnattern eine neue Art, die Barrenringelnatter. Sie unterscheidet sich durch barrenartige, fast schwarze Streifen, die sich von der Bauchseite bis zum Rücken hinziehen, von der
„gewöhnlichen“ Ringelnatter, außerdem fehlen die typischen halbmondartigen gelben Flecken am Hinterkopf. Sie kann in Ausnahmefällen bis zu 2,00 m lang werden und kommt auch in trockeneren
Lebensräumen vor. Die Barren-Ringelnatter ist in Westeuropa weit verbreitet und kommt hauptsächlich im westlichen Teil Deutschlands, in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und auch in Hessen
vor.
Schlingnatter:
Die Schlingnatter ist nach der Ringelnatter die zweithäufigste Schlangenart in Hessen. Sie wird oft mit der sehr viel selteneren und an andere Lebensräume angepassten Kreuzotter verwechselt.
Schlingnattern werden bis zu 90 Zentimeter lang und zeichnen sich durch ein unregelmäßiges schwarzes Muster auf dem Rücken, einen dunklen seitlichen Augenstreifen sowie runde Augenpupillen aus.
Die trockenheits- und wärmeliebende Schlange bewohnt vor allem sonnige Hänge, Hecken, Trockenmauern, Bahndämme und Böschungen. Ihre Nahrung besteht zum größten Teil aus Eidechsen, Spitzmäusen,
Wühlmäusen und größeren Insekten.
Äskulapnatter:
Ein Beispiel für die Symbolkraft, die den Schlangen zuteilwird, bietet die vierte hessische Schlangenart, die ungiftige Äskulapnatter. Einst dem römischen Gott der Heilkunst geweiht, ziert sie
noch heute das Wappen der Ärztevereinigung. Das Vorkommen der Äskulapnatter beschränkt sich in Hessen vor allem auf zwei Bereiche, die beide durch sehr warmes, aber nicht zu trockenes Klima
gekennzeichnet sind: Den südlichen Odenwald und den Rheingau. Die etwa 1,50 Meter lange Schlange bevorzugt bewachsene Trockenmauern, Steinbrüche und alte Weinberge als Lebensraum. Ihre
Hauptnahrung besteht aus Mäusen, Eidechsen und Vögeln. Amphibien finden sich nur selten auf ihrem Speiseplan.
Kreuzotter: Die
giftige Kreuzotter ist in Hessen sehr selten. Sie kommt lediglich in Osthessen und im Spessart vor, wo sie halboffenes, deckungsreiches Gelände in Waldrand-, Heide- und Moor-Bereichen bewohnt. Da
sich die Jungtiere überwiegend von jungen Fröschen ernähren, sind Kleingewässer ein unverzichtbarer Bestandteil ihres Lebensraums. Die Schlange, die bis zu 90 Zentimeter lang werden kann, ist
durch das dunkle Zickzackband auf dem Rücken, die gedrungen wirkende Gestalt und die senkrechten Schlitzpupillen ihrer Augen gut zu erkennen. Zwar ist die Kreuzotter eine Giftschlange, aber der
Biss ist normalerweise nicht lebensgefährlich.
Foto: Heinz Strunk
Haus-Winkelspinne
Bis in den Herbst hinein kann man an sonnigen Tagen die filigranen Kunstwerke von Spinnen in der Natur betrachten. Denn
plötzlich werden die Spinnennetze in Tau und Nebel deutlich sichtbar. Doch nicht nur draußen, auch im Haus kommt es nun zu vermehrten Begegnungen mit den achtbeinigen Krabblern. „Viele Menschen
fragen sich, warum gerade jetzt so viele Spinnen unterwegs sind. Tatsächlich fallen uns die Spinnen im Herbst aber nur stärker auf. Sie suchen nun nach frostfreien Verstecken für den Winter und
kommen dabei auch ins Haus“, erklärt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Mit einem kleinen Holzstapel, einem Steinhaufen oder aufgehäuftem Laub lassen sich ohne viel Aufwand gute
Winterquartiere für die Achtbeiner im Garten schaffen. Dort leisten die fleißigen Jägerinnen einen wichtigen Beitrag für ein ökologisches Gleichgewicht. Im Laufe eines Jahres fressen sie das
mehrfache ihres eigenen Körpergewichts, dienen zugleich aber auch vielen Tieren, wie Vögeln, Schlupfwespen oder Eidechsen, als Nahrung. Als wechselwarme Tiere passen sich die Spinnen der
Außentemperatur an. Sobald der Herbst Einzug hält, verkriechen sie sich an einen sicheren, frostfreien Ort im Boden, unter einem Laub- oder Holzhaufen und zwischen Steinen.
Wer muss gehen und wer sollte bleiben können?
Sollte man die Achtbeiner denn nun dulden, wenn sie bei uns unterschlüpfen? Maik Sommerhage begegnet seinen Mitbewohnern
mit Gelassenheit und Neugier und weiß welche Spinnen man besser wieder vor die Tür setzt und welche gerne bleiben dürfen: „Für die meisten Spinnenarten ist der Ausflug in unsere vier Wände ein
großes Risiko. Denn spätestens mit Einsetzen der Heizperiode wird die Raumluft für sie zu trocken. Sie verenden dann meist schon nach kurzer Zeit. Kreuzspinne, Zebraspringspinne und Co sollten
daher am besten eingefangen und wieder nach draußen gesetzt werden.“ Zu den wenigen Arten, die sich das ganze Jahr bei uns wohlfühlen, gehören die Hauswinkel-, die Zitter- und die
Nosferatuspinne. Auch wenn deren Anwesenheit einigen von uns nicht ganz geheuer ist, muss man nicht in Panik verfallen. Denn die heimischen Arten sind für uns Menschen ungefährlich. Spinnen sind
sogar äußerst nützlich, da sie viele Insekten vertilgen: „Mücken, Motten oder geflügelte Blattläuse sind die bevorzugte Spinnennahrung. Daher unsere Bitte: Töten Sie die unterschätzten Nützlinge
nicht, sondern setzen Sie sie lebendig wieder vor die Tür“, rät der Landesvorsitzende. Dazu kann man die Spinnen mit einem Glas und einem Stück Pappe einfangen und nach draußen bringen.
Das „Who is Who“ der hausbewohnenden Spinnen
Die Große und Kleine Winkelspinne und die Waldwinkelspinne gehören zu den häufigsten
Besuchern in unseren Wohnungen, Kellern und Schuppen. Die Tiere sind recht groß, dunkel, langbeinig und behaart. Tagsüber hocken sie oft regungslos in der Wohnröhre ihres trichterförmigen Netzes.
Sie ernähren sich von Fluginsekten, Asseln und Tausendfüßlern. Eher zart gebaut ist die Große Zitterspinne mit ihren grazilen Beinen und dem kleinen Körper. Obwohl sie regelmäßig als Untermieter
anzutreffen ist, fällt sie nicht sehr auf. Häufig bemerkt man die Zitterspinne erst, wenn man zufällig ihr Netz berührt: Denn dann beginnt sie zu zittern! Dieser eher “schwächeren“ Spinne traut
man gar nicht zu, dass sie sich mit großen Gegnern anlegt. Dennoch ist gerade sie es, die in Kellerschächten oder im Keller der Hauswinkelspinne nachstellt. Öfter noch als die Spinne selbst
fallen uns allerdings ihre großflächigen Netze auf, vor allem, wenn sie verlassen und nach einiger Zeit verstaubt sind.
Gekommen, um zu bleiben:
Ein neuer Gast im Haus ist die aus dem Mittelmeergebiet eingewanderte Nosferatuspinne, die in immer mehr Wohnungen anzutreffen
ist. Sie gehört zur Familie der Kräuseljagdspinnen und kommt als wärmeliebende Art fast nur in und an Gebäuden vor. Auch sie gilt als fleißiger Insektenjäger. Mit einer Körperlänge von bis zu
zwei Zentimetern und einer Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern gehört sie zusammen mit der Hauswinkelspinne zu den größten Gebäudebewohnerinnen. Ihren Namen verdankt sie einer
Rückenzeichnung, die an die gleichnamige Filmfigur erinnert. Sie kann spürbar zubeißen, tut das aber nur sehr selten bei direkter Bedrohung. Die Folgen eines Bisses für den Menschen sind in der
Regel, wenn keine Allergie vorliegt, ähnlich wie bei einem Bienen- oder Wespenstich. Als nächtliche Jägerin hält sie im Haus den Bestand an Fliegen und anderen Insekten klein.
Die Online-Plattform für Naturbeobachtungen Naturgucker hat zusammen mit dem NABU ein spezielles Internetportal eingerichtet, um Sichtungen zu sammeln. „Ziel ist es, mehr über das Vorkommen
dieser Art und ihre möglicherweise durch den Klimawandel und andere Faktoren bedingte Ausbreitung in Deutschland zu dokumentieren“, berichtet Maik Sommerhage. Fundmeldungen kann man schnell,
einfach und ohne Registrierung unter https://NABU-naturgucker.de/app/nosferatu eintragen. „Meldungen mit Fotos sind besonders hilfreich“, so Sommerhage.
Foto: NABU/Dietmar Nill
Bechsteinfledermaus mit Jungen
Mit der Geburt der Jungen beginnt für Fledermausmütter in ihren Sommer-Quartieren, den „Wochenstuben“, eine aufregende
Zeit. Bis zur Selbständigkeit der Jungtiere Ende August müssen sie sich nun intensiv um ihren Nachwuchs kümmern. Dabei kommt es immer wieder vor, dass einzelne Jungtiere zu vorwitzig sind und aus
dem Quartier purzeln, verwaisen, abstürzen oder geschwächt am Boden liegen. Fledermausmütter sind sehr fürsorglich und suchen nach ihren Jungen, um sie wiederaufzunehmen. Damit dies gelingen
kann, ist jedoch oftmals Hilfe nötig. „Ohne die Unterstützung von Menschen können viele Fledermaus-Findlinge nicht überleben“, erklärt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Wer
einen Fledermaus-Findling aufliest, kann sich an das NABU-Fledermaustelefon wenden. Unter der Telefonnummer 030-284 984 5000 werden alle Fragen rund um Fledermäuse beantwortet und wenn
erforderlich, regionale Ansprechpartner und Experten der NABU-Landesarbeitsgruppe Fledermausschutz vermittelt.
Am häufigsten treffen Menschen auf Zwergfledermäuse, die ihre Sommerquartiere überwiegend an Gebäuden eingerichtet
haben. Eine erwachsene Zwergfledermaus wiegt etwa fünf Gramm und ist gerade einmal daumengroß. Neugeborene Zwergfledermäuse sind in etwa so groß wie eine Walnuss. „Fledermäuse sind für den
Menschen völlig ungefährlich. Als flinke Nachtjäger stehen ausschließlich Insekten und Spinnentiere auf ihrem Speiseplan“, so Petra Gatz, Fledermausexpertin des NABU Landesverbands Hessen. Wer
einem Fledermaus-Findling helfen wolle, sollte sich auf „Erste-Hilfe-Maßnahmen“ beschränken und die weitere Betreuung fachkundigen Fledermaus-Fachleuten in die Hand geben. Denn die Aufzucht von
Fledermausbabys ist sehr schwierig.
Als „Erste-Hilfe-Maßnahmen“ für Fledermaus-Findlinge empfiehlt Gatz, die Tiere möglichst mit Handschuhen oder einem
weichen Tuch vorsichtig aufzunehmen und in eine
Schachtel mit Luftlöchern zu setzen. Die Luftlöcher sollten sehr klein und die Schachtel bis auf die Luftlöcher gut und
dicht verschlossen sein, da Fledermäuse wahre Ausbruchskünstler sind. In die Schachtel sollte man ein weiches Tuch – z.B. Küchenrolle oder Geschirrtuch – als Versteckmöglichkeit legen.
Anschließend sollte die Schachtel an einen sicheren Ort gestellt werden, um eine Gefährdung durch andere Tiere zu vermeiden. Wenn es sich um ein Jungtier handelt, so benötigt dieses einen warmen
Platz, z.B. durch eine kleine Wärmflasche, die in ein Tuch gewickelt ist.
Weitere Maßnahmen, so Gatz, sollten dann von fachkundigen Personen durchgeführt werden. Denn nun gehe es darum, zu
beurteilen, in welchem Zustand sich der Findling befinde, ob es ein Jungtier sei, das noch gesäugt werde, oder ob es eventuell Verletzungen aufweise. Anschließend müsse entschieden werden, wie
der Fledermaus am besten zu helfen sei.
Was jede*r für Fledermäuse tun kann
Fledermäuse brauchen sichere Quartiere. Bieten Sie ihnen künstliche Spaltenquartiere wie Fledermausbretter oder
Flachkästen an Giebelwänden an - sie werden von den Tieren gerne angenommen. Gerade jetzt ist es wichtig, dass die Fledermäuse zwischen unterschiedlich temperierten Verstecken wechseln können.
„Vor allem wenn es so heiß ist, kann es sein, dass Fledermäuse öfter mal umziehen und im besten Fall ein Ausweichquartier finden, in dem es weniger heiß ist“, weiß die Fledermausexpertin. Wer
also verschiedenen Optionen bietet, tut den kleinen Nachtschwärmern einen großen Gefallen. Und generell gilt: Je artenreicher der Garten, desto mehr Insekten tummeln sich dort. „Ein
insektenreicher Garten unterstützt die Fledermäuse aktiv bei der Aufzucht ihres Nachwuchses“, sagt Gatz. Besonders der Fledermausgarten mit nachtblühenden Stauden und Sträuchern zieht Nachtfalter
an und damit auch die Fledermäuse. Verzichten Sie bitte auch auf Insektizide und andere Gifte im Garten. „Wer dann noch seine Regentonnen abdeckt, um unfreiwillige Wasserlandungen der Tiere und
damit ein Ertrinken verhindert, hat eigentlich schon alles Nötige getan, um Fledermäusen möglichst gute Bedingungen zu bieten“, fasst die NABU-Expertin zusammen.
Mehr Informationen
Das Fledermaustelefon ist von Juni bis August auch abends und an den Wochenenden unter der Rufnummer 030 284 984 5000
erreichbar. Die Sprechzeiten sind Montag bis Freitag von 10 bis 16:00 und 19:00 bis 20.30 Uhr. Samstag, Sonntag sowie an Feiertagen ist das Telefon von 11:00 bis 13:00 Uhr und von 17:00 bis 19:00
Uhr besetzt.
Foto: NABU/Ingo Ludwichowski
Grünfinken
Angesichts des zunehmenden Vogelschwunds möchten viele Menschen Vögeln bei der Futtersuche helfen, damit sie gut durch
den Winter kommen. Allerdings erreicht die Fütterung am Vogelhaus nur etwa zehn Prozent der heimischen Brutvogelarten. „Vor allem die Körnerfresser profitieren von unserem Angebot am Futterhaus.
Die Insektenfresser gehen dabei meistens leer aus. Dabei ist es ganz einfach für alle gefiederten Feinschmecker das passende Angebot im Garten zu bieten“, sagt Bernd Petri, Vogelexperte des NABU
Hessen. Optimal ist es, vielfältige Lebensräume für alle möglichen Vögel zu erhalten und zu schaffen, in denen sie das ganze Jahr über satt werden.
Ein reichhaltig gedeckter Tisch macht unabhängig
„Die beste Unterstützung ist und bleibt es, das natürliche Futterangebot für die Vögel bereitzustellen. So sind sie
unabhängig von uns Menschen und haben ein geringeres Risiko sich an den Futterstellen zu infizieren oder von Beutegreifern erbeutet zu werden“, rät Bernd Petri. Dazu sollten Gärten und
Grünanlagen möglichst strukturreich und naturnah gestaltet werden, z.B. mit dem Pflanzen von beerenreichen Sträuchern. Dazu gehören Haselnuss, Holunder, Liguster, Schneeball und Weißdorn. Die
Früchte des heimischen Weißdorns schmecken 32 Vogelarten, die des Schwarzen Holunder werden sogar von über 60 Vogelarten gefressen. Auch Gräser, Blumen und Getreidesorten wie Distel, Vogelmiere
und Mohn bieten zudem Samen- und Fruchtstände und sind für Vögel attraktiv. Wer Sonnenblumen und Karden nach dem Blühen stehen lässt, lockt Körnerfresser wie Buch- Distel- und Grünfink an. „Wer
im Garten zu gründlich aufräumt, beraubt seine tierischen Nachbarn um viele natürliche Futterquellen“, erläutert der Ornithologe Petri und rät dazu Laub in Haufen und als Mulchschicht auf den
Beeten liegen zu lassen. Dort bietet es Schutz und nicht nur die Gartenvögel finden dort den ein oder anderen Leckerbissen.
Vogelfütterung fördert Artenkenntnis
Ob an der natürlichen Futterbar oder im Futterhäuschen, mit abwechslungsreichem Futter wird schnell eine Vielzahl an
heimischen Vögeln angelockt. Ein spannendes Naturerlebnis für Groß und Klein direkt vor unserer Haustür. „Durch die Winterfütterung wird vor allem der Verlust von Artenkenntnis verhindert“,
erläutert Petri. „Ich kann nicht schützen, was ich nicht kenne. Leider wird heutzutage oft wenig Wissen über die verschiedenen Arten im häuslichen und schulischen Umfeld vermittelt. Viele
Menschen haben keinen Bezug mehr zu den Vorgängen in der Natur – dass sich dieser Trend fortsetzt, ist nicht unwahrscheinlich. Doch wer im Winter Vögel füttert, wird schnell einige Arten
entdecken und sich darüber wundern, wie viele verschiedene Tiere im Garten, auf dem Balkon oder sogar am Fensterbrett leben“, so der Ornithologe.
Der Effekt der Winterfütterung ist also ein weitgehend umweltpädagogischer: Stark vom Aussterben bedrohte Arten können
auf diese Weise nicht gerettet werden. Diese Tiere sind spezialisiert auf bestimmte Nahrungs- und Lebensräume, wie beispielsweise Feuchtwiesen, Moore, Trockenrasen oder Küsten. Sie leben nicht in
unseren Wohngebieten und viele Arten verbringen die kalte Jahreszeit im Süden in ihren Winterquartieren. Allerdings scheint sich das Verhalten einiger Vogelarten klimawandelbedingt zu verändern.
Petri: „So taucht bei uns manchmal die Mönchsgrasmücke, eigentlich ein Zugvogel, an der Futterstelle auf, was vor einigen Jahren noch nicht vorstellbar war.“
Das Einmaleins der Vogelfütterung
Wer sich entscheidet seine gefiederten Nachbarn über eine Winterfütterung zu unterstützen, sollte einige Grundregeln
beachten. Der Vogelexperte unterstreicht: „Stets auf Hygiene zu achten ist enorm wichtig. Keine gute Idee sind große Futterstellen, da sich schnell Infektionsherde bilden können, wenn viele Vögel
zusammenkommen oder mit dem Kot anderer Tiere in Kontakt kommen. Große Futterplätze wie klassische Vogelhäuschen werden oft nicht täglich gereinigt, was dazu führen kann, dass sich
Krankheitserreger in den Kanten und Ritzen einnisten, Feuchtigkeit entsteht, das Futter aufquillt, schimmelt und verdirbt.“ Viel besser geeignet sind daher kleinere Futterhäuser oder noch besser
Futterröhren, in denen das Vogelfutter von selbst nachrutschen kann, ohne feucht oder verunreinigt zu werden. Wer immer nur Tagesrationen anbietet, ist auf der sicheren Seite.
Über Löcher mit Ansitzen an den Seiten können die Vögel an die Körner gelangen und es herauspicken. Solche Röhren, die
es in Kunststoff- sowie beschichteten Metallausführungen gibt, haben sich laut Petri hervorragend bewährt. In einem großen Garten sollten mehrere Futterstellen vorhanden sein, um eine größere
Artenvielfalt zu erreichen. So können sich verschiedene Vögel wie Buntspecht, Grünfink, Amsel, Türkentaube, Blaumeise und Dompfaff ungestört am Futterplatz einfinden. Besonders praktisch – und
katzensicher – sind dafür im Garten sogenannte Teleskopstangen, die mit einem Metallgestell in den Boden gesteckt und mit verschiedenen Futtergeräten bestückt werden.
Welches Futter schmeckt welchem Vogel?
Mit Körnerfutter lassen sich gezielt Körnerfresser wie Buchfink, Gimpel und Spatz an das Futtersilo anlocken.
Weichfutterfressern wie Amsel, Rotkehlchen oder Heckenbraunelle kann man mit Haferflocken, Obststücken, Rosinen oder getrockneten Wildbeeren die harte Zeit erleichtern. In kleinen Holzgestellen
lassen sich zum Beispiel Äpfel feststecken. Für Allesfresser wie Meisen sind die bekannten Meisenknödel oder Meisenringe sowie Drahtbehälter mit Nüssen das richtige Angebot. Plastiknetze sollte
man dabei vermeiden, da sich Tiere dort verfangen können. „Besonderes Augenmerk sollte auf die Herkunft der Sämereien gelegt werden“, betont Petri. „Billige Futtermischungen sind oft mit Samen
der Allergie auslösenden Ambrosie oder anderen nicht erwünschten Pflanzen verunreinigt.“ Der NABU appelliert an Vogelfreund*innen, keine Speisereste zu verfüttern, da sie für Vögel in der Regel
nicht bekömmlich sind. Besonders problematisch sind gesalzene Speisen.
Foto: Hubertus Schwarzentraub
Gehörnte Mauerbiene
Der Frühling regt sich in den hessischen Gärten: die Vögel zwitschern, die ersten Blumen leuchten uns entgegen, die
Baumärkte sind wieder geöffnet und viele Gartenbesitzer*innen machen erste Pläne für die neue Saison. Jetzt ist die ideale Gelegenheit, den Garten insektenfreundlicher zu gestalten und damit
etwas für die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür zu tun. Auch wenn es an manchen Tagen noch recht kühl ist, sind bereits die ersten Wildbienen unterwegs. Mit einer geeigneten Nisthilfe kann
man einige dieser Wildbienenarten dabei unterstützen, ihre Eier abzulegen. „Die meisten Insektenhotels aus Baumärkten sind leider eher dekorativ als artgerecht und werden von den Insekten nicht
angenommen“, sagt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Deshalb sorgt man am besten für reichlich natürliche Nistplätze, oder baut selbst ein Insektenhotel und stellt es im eigenen
Garten auf. Als Brutröhren für Wildbienen können zum Beispiel Staudenknöterich oder im Baumarkt erhältlicher Bambus dienen. „Diese Röhren werden auf eine Länge von 10 bis 15 cm gekürzt. Dabei
sollten die vorkommenden Knoten das Ende der Röhrchen von hinten verschließen, damit die Brutkammern nach hinten hin bereits sicher verschlossen sind“, erklärt Sommerhage.
Auch Hartholz ist als Material für ein Wildbienenhotel gut geeignet. Die Brutgänge sollten hierbei immer in
Längsrichtung gebohrt werden, um Risse und das Aufquellen von Splinten zu vermeiden. „Die Bohrungen müssen absolut sauber und sehr sorgfältig geglättet sein. Wildbienen nehmen sie sonst nicht an,
weil sie sich ihre Flügel verletzen würden“, rät Maik Sommerhage. Unterschiedlich breite Löcher werden von verschiedenen Wildbienenarten angenommen. Das fertige Wildbienenhotel sollte an einen
sonnigen, wettergeschützten Platz aufgestellt werden, an dem man auch den Einzug der ersten Wildbienen miterleben kann. „Besonders spannend ist es, die einzeln lebenden Bienen bei ihrer Arbeit zu
beobachten. Das ist gefahrlos möglich, denn Wildbienen sind harmlos und friedlich. Von einem ruhigen Platz aus kann man das Treiben beobachten, wenn Bienen Baumaterial und Brutnahrung zu ihrer
Niströhre tragen“, erklärt der Landesvorsitzende.
Derartige Insektenhotels bieten allerdings nur rund 30 der ca. 580 in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten einen
Platz für die Brut. Der Großteil der Wildbienen brütet in unbewachsenen Sandflächen. „Mit offenen Sandstellen oder einer kleinen Sandkiste im Garten oder auf dem Balkon schafft man auch für diese
Arten einen wertvollen Lebensraum“, sagt Sommerhage. Wichtig ist bei solchen Angeboten für bodenlebende Bienen ungewaschenen Sand zu verwenden, so dass die mühsam gegrabenen Brutröhren nicht in
sich zusammenbrechen. Auch eine regelmäßig gereinigte Wasserquelle im eigenen Garten unterstützt die fleißigen Bienchen. „Aufgrund der Klimakrise hatten wir einige sehr trockene und heiße Sommer
und auch die Insekten haben unter dem Wassermangel gelitten“, berichtet Maik Sommerhage. Eine flache Schale mit täglich frischem Wasser sowie Steinen, leeren Schneckenhäusern oder Moos, auf dem
die Insekten landen können, kann hier Abhilfe schaffen.
Mehr über Wildbienen
In Deutschland leben ca. 580 unterschiedliche Wildbienenarten. Mehr als die Hälfte von ihnen ist auf der Roten Liste in
einer der Gefährdungskategorien verzeichnet.
Wildbienen, zu denen auch die Hummeln zählen, sind unersetzliche Bestäuberinnen. Die wilden Schwestern der Honigbiene
sind auch bei Kälte, Wind und Regen unterwegs. Besonders für kurz blühende Obstbäume wie Kirschen spielen sie deshalb eine tragende Rolle. So können Hummeln aufgrund ihrer Kraft sogar Tomaten
bestäuben, wozu die Honigbiene nicht in der Lage ist. Je mehr verschiedene Arten von Bestäubern vorhanden sind, umso besser funktioniert die Gesamtbestäubung von Obstbäumen und anderen Pflanzen.
Die Mehrzahl der Wildbienen bildet keine Staaten und nistet in der Erde oder benötigt Hohlräume in Holz, Stängeln oder baut diese an Steinen, um darin Brutkammern anzulegen. Wer Bienen dabei
unterstützen möchte, kann ein Bienenhotel selber bauen oder ein geeignetes kaufen. Eine schöne Anleitung dazu gibt das Video „Bienenfreundliche Bürger“ des Hessischen Umweltministeriums. Die
Hotels sollten in der Nähe der Futterpflanzen aufgestellt werden. Viele Tipps rund um den Wildbienenschutz gibt es auch unter www.NABU.de/bienen.
Empfehlungen fürs Bienenbuffet
Auf Blumenbeeten freuen sich Bienen über Schafgarbe, Akelei, Lavendel, Wilde Malve, Astern, Blutweiderich,
Wiesenschafgarbe und Wiesensalbei. Auf Gemüsebeeten bieten sich Ackerbohnen, Borretsch, Ringelblumen, Kürbisgewächse, Zwiebeln, Kohl, Möhren und verschiedene Gewürzkräuter an. Für den Balkon
empfiehlt der NABU Katzenminze, Gundermann, Liegender Ehrenpreis, Zypressenwolfsmilch und Blutroten Storchschnabel sowie Küchenkräuter wie Salbei, Rosmarin, Lavendel, Pfefferminze und Thymian.
Die Kräuter sollte man blühen lassen.
Der NABU engagiert sich seit Jahren für den Schutz der Insekten. Sie tragen zur Vermehrung von Pflanzen sowie zur
Fruchtbarkeit des Bodens bei. Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden, Flächenversiegelung und artenarme
Grünflächen in Siedlungsgebieten sind Gründe für den Insektenschwund.
Foto: Foto: NABU/Jan Piecha
Erdkröte
Durch mildere Temperaturen und ausreichend Regen werden im Frühjahr viele Amphibien aktiv und begeben sich auf
Hochzeitsreise. Der NABU bittet deshalb Autofahrer*innen, in der Dämmerung vorsichtig zu fahren und Rücksicht auf liebestrunkene Lurche zu nehmen. „Überall, wo Kröten, Frösche und Molche
unterwegs sind, sollte man auf Tempo 30 heruntergehen, um die Tiere nicht unnötig zu gefährden“ empfiehlt Maik Sommerhage, Vorsitzender des NABU Hessen. Hinweisschilder an den Straßenrändern
weisen auf Streckenabschnitte hin, in denen besonders viele Amphibien wandern.
Ab einer Temperatur von fünf Grad Celsius verlassen die wechselwarmen Tiere ihre Winterquartiere in der Abenddämmerung
und machen sich auf zur „Hochzeitswanderung“. Besonders bei feuchtem Wetter sind sie unterwegs. Trotz mancher noch kühlen Nächte hat die Wanderung in Hessen bereits begonnen. In den kommenden
Wochen steuert das Paarungsgeschehen voraussichtlich auf seinen Höhepunkt zu.
Zur Fortpflanzung kehren viele Amphibienarten an ihr Geburtsgewässer zurück. Die Winterquartiere wie Hecken, Wälder aber
auch Gärten liegen teilweise weit entfernt von den Laichgewässern, in denen Kröten, Frösche und Molche auf Partnersuche gehen. Auf den bis zu drei Kilometer langen Wanderungen müssen sie oftmals
Straßen überqueren. „Manchmal bleiben die Kröten und Frösche sogar längere Zeit auf der warmen Fahrbahn sitzen und werden dann ein leichtes Opfer anrollender Autos“, erklärt Sommerhage. Eine oft
unterschätzte Gefahr sei zudem der Strömungsdruck der Fahrzeuge. Bei Geschwindigkeiten von über 30 Stundenkilometern würden auch Amphibien getötet, die am Straßenrand sitzen. Denn der
Strömungsdruck der Autos verletzt die inneren Organe der Amphibien.
Shuttle Service für Frosch, Kröte, Molch und Co.
Eine umsichtige Fahrweise ist auch wegen der vielen freiwilligen Helfer*innen wichtig. Denn auch für ehrenamtliche
Naturschützer*innen beginnt nun in ganz Hessen die Wandersaison. „Der Einsatz an den Straßen wird weniger gefährlich, wenn Autofahrer*innen Warnschilder und Tempolimits beachten – zumal die
Einsätze in der Dämmerung stattfinden, wenn die meisten Tiere unterwegs sind“, so der Landesvorsitzende. Viele NABU-Gruppen betreuen bereits Krötenzäune, um Amphibien an besonderen
Gefahrenstellen vor dem Straßentod zu retten. So wurden bereits in vielen Landkreisen in Hessen durch NABU-Gruppen Amphibienzäune aufgestellt. Wandernde Amphibien wurden zum Beispiel bereits von
der Bergstraße, aus Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau gemeldet. Aber auch in Fuldatal bei Kassel sind schon erste Erdkröten unterwegs. „Bei entsprechender Witterung heißt es nun, morgens und
abends die Krötenzäune abzugehen, die in den Eimern sitzenden Amphibien zu zählen und sie über die Straße zu tragen“, erklärt Sommerhage. Für diese ehrenamtliche Arbeit sind zahlreiche
Helfer*innen nötig und einige NABU-Gruppen suchen noch nach Verstärkung für die Zaunbetreuung. Der NABU bietet deshalb Sonderseiten zum bundesweiten Wandergeschehen an. Dort gibt es aktuelle
Meldungen über besondere Ereignisse, auch Meldungen zu seltenen Arten.
Um eine bessere Übersicht über die Amphibienwanderung in Hessen zu erhalten, ruft der NABU Hessen außerdem dazu auf,
Funde von Kröten, Fröschen und Molchen zu melden. Mit der neuen, kostenfreien NABU-Naturgucker-WebApp „Kröten & Co“ können Beobachtungen nun unkompliziert online erfasst werden. „Je mehr
Amphibienfreund*innen mitmachen, desto genauer können wir feststellen, wo die Lurche in Hessen noch vorkommen“, so Sommerhage. Die WebApp bietet zudem den vielen ehrenamtlichen Helfer*innen die
Möglichkeit, Beobachtungen an Krötenzäunen (und im Gelände) punktgenau schnell und unkompliziert zu melden. Außerdem enthält die App bebilderte Artporträts von sieben Amphibienarten, die das
Erkennen der Arten erleichtern. Die Anwendung funktioniert wie eine typische App, lässt sich aber ganz einfach per Browser-Link aufrufen und muss nicht auf dem Smartphone installiert
werden.
Foto: Marc Scharping
Für Igel heißt es derzeit „Futtern was das Zeug hält“. Denn bis die Temperaturen dauerhaft um den Gefrierpunkt liegen
und sich auch die letzten Tiere zum Winterschlaf zurückziehen, müssen sie sich den notwendigen Fettvorrat anfressen. Viele Igelfreunde fragen sich, was man im Herbst mit aufgefundenen und
vermeintlich hilflosen jungen Igeln tun soll. Maik Sommerhage, Landesvorsitzendes des NABU Hessen, rät dazu, die Tiere nicht einfach mitzunehmen: „Jungigel haben im Freiland wesentlich bessere
Überlebenschancen, als viele meinen.“ Anhand einiger Tipps erkennen Finder rasch, ob Hilfe nötig ist und wie sie am besten eingreifen können.
Igel gehören zu den bekanntesten und beliebtesten heimischen Tieren überhaupt: Sie sind putzig, wirken behäbig und sind
dank ihres Stachelkleides dennoch wehrhaft. Im Herbst suchen sie sich ein behagliches Versteck für ihren Winterschlaf. Als letztes verkriechen sich junge Igel ab Anfang November im Laub. Sie
brauchen mehr Zeit als ihre Eltern, um sich ein ausreichendes Winterschlafgewicht anzufressen. Wenigstens 500 Gramm sollte ein junger Igel wiegen, um den ersten Winter aus eigener Kraft zu
überstehen. In den kühler werdenden Tagen sind Igel entgegen ihren sonstigen Gewohnheiten auch tagsüber aktiv. „Die Tiere fressen sich ihren Winterspeck an und legen dabei bis zu 50 Gramm pro
Woche zu. Die Nächte reichen für die Futtersuche alleine nicht aus“, erklärt Sommerhage.
Eine zu große Sorge um die Stachelhäuter ist allerdings unbegründet. Erst mit einem größeren Kälteeinbruch besteht für
untergewichtige oder herumirrende Tiere die Gefahr, für den Winterschlaf nicht ausreichend gerüstet zu sein. Im Zweifel sollte man junge Igel einige Zeit beobachten oder vor Ort mit etwas Hunde-
bzw. Katzentrockenfutter, das mit Haferflocken als Ballaststoff vermischt ist, unterstützen. Igel dürfen auf keinen Fall mit Milch gefüttert werden. Der Milchzucker führt bei ihnen zu
schmerzlichen Koliken und krankmachendem Durchfall. Junge Igel können daran sterben.
Wenn die Bodentemperaturen langfristig auf unter null Grad sinken, ziehen sich Igel komplett zurück. Erst zu dieser Zeit
sollten noch herumstreunende Igel, die einen kranken oder untergewichtigen Eindruck machen, aufgenommen und in sachkundige Hände bei Igelstationen abgegeben werden. Fast alle aufgefundenen Igel
leiden unter inneren Parasiten, die sich unter Pflegebedingungen sogar vermehren und gegen die sie behandelt werden müssen. Verletzte Igel sind am besten beim Tierarzt oder in einer Igelstation
aufgehoben. Die medizinische Behandlung ist in der Regel kostenlos.
Igeln ist am besten mit einer naturnahen Gestaltung des Gartens geholfen. Ein naturfreundlicher Garten bietet nicht nur
gute Versteckmöglichkeiten in Laub- und Reisighaufen, sondern mit Regenwürmern, Schnecken und Käfern auch viel geeignete Igelnahrung. Eine selbst gebaute „Igelburg“ bietet den Tieren ein
optimales Winterquartier. Sie besteht aus einem einfachen Holzkasten, der mit ausreichend Laub und Reisig überdeckt wird. Für Kinder ist das Bauen einer Igelburg eine spannende
Naturschutzaktion.
Foto: Helge May
Glätte auf Gehwegen und Bürgersteigen gehört zu den unliebsamen Begleiterscheinungen des Winters. Der schnelle Griff zu
Streusalz birgt aber erhebliche Gefahren für Tiere und Pflanzen. Deshalb ruft der NABU dazu auf, beim Winterdienst vor der Haustür auf Streusalz ganz zu verzichten und stattdessen umweltschonende
Streumittel zu verwenden. Streusalz schädigt Bäume, trägt zur Versalzung von Gewässern und greift die Pfoten von Wild- und Haustieren an. Auf Gehwegen und Hauseinfahrten hat Streusalz deshalb
nichts verloren.
Das Salz bringe den Nährstoffhaushalt von Straßenbäumen durcheinander und führe zu Trockenschäden. Die geschwächten
Bäume seien dann anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Wenn Streusalz in Bäche gerate, beeinträchtige es Fische und Kleintiere und führe zur Versalzung des Bach- und Grundwassers. Wer mit
dem Hund spazieren geht, sollte gestreute Flächen möglichst nicht betreten. Das Salz kann die Pfoten der Vierbeiner entzünden.
Es sei unverständlich, dass immer noch große Mengen an Streusalz ausgebracht werden. Mit Sand, Kies, Split und Granulat
gibt es mittlerweile gute umweltfreundlichere Alternativen. Der Umweltverband empfiehlt Privathaushalten, auf Streusalz ganz zu verzichten und nur noch alternative Streumittel mit abstumpfender
Wirkung zu nutzen. Besonders empfehlenswert seien die vom Umweltbundesamt getesteten und mit dem „Blauen Engel – weil salzfrei“ ausgezeichneten Produkte. „Der Winterdienst ist auch mit der
Ausbringung der umweltfreundlichen Alternativen ordnungsgemäß erfüllt. Eine Verpflichtung zur Anwendung von Streusalz gibt es nicht“, so der NABU. Wenn man das Streugut später zusammenkehre und
wiederverwende, könne man sogar Geld sparen.
Nur bei Eisregen sieht der NABU auf Treppen und Rampen wenig Alternativen zum Salz. Es sollte dann allerdings möglichst sparsam eingesetzt werden. Eine Mischung aus einer Handvoll Sand und einem Esslöffel Salz zeigt in solchen Extremlagen eine gute Wirkung. Sinken die Temperaturen unter 10 Grad minus, hilft ohnehin kein Streusalz mehr.
An vielen Stellen im Land lodern wieder die Osterfeuer. So beliebt das gesellige Beisammensein am Osterfeuer auch ist,
die Feuer bergen einige Gefahren für die Natur. Viele Tiere nutzen die Reisighaufen als Unterschlupf, einige Vögel brüten sogar in den geschichteten Haufen. „In unserer ausgeräumten Landschaft
sind Totholzhaufen attraktive und wichtige Lebensräume für Insekten und Amphibien. Aber auch Vögel wie Rotkehlchen und Zaunkönig und Säugetiere wie Igel und Wiesel sind hier zu finden“ erklärt
Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Um die Todesgefahr für Tiere zu vermeiden, sollte das Schnittgut entweder erst kurz vor dem Entzünden aufgestapelt oder vorher vollständig
umgeschichtet werden, damit sich die Tiere frühzeitig in Sicherheit bringen können. Diese Handlungsweise entspricht auch den rechtlichen Vorgaben des Artenschutzes. Ältere Haufen aus dem
vorherigen Jahr sollten dagegen nicht mehr angerührt und als Lebensraum dauerhaft erhalten werden.
Grundsätzlich sei es besser, Schnittholz und Reisig nicht zu verbrennen, sondern in der Landschaft zu belassen, so der
Biologe Eppler. Als Benjeshecke und Totholzhaufen bietet es einen guten Unterschlupf für viele Vögel und Kleintiere. Das Schnittholz lässt sich auch im Garten ideal einsetzen, um
abwechslungsreiche Lebensräume für Tiere zu schaffen. Ungenutzte und unbehandelte Naturecken mit speziellen Nischen wie Reisighaufen, aber auch Laub- und Steinhaufen, Trockenmauern,
Schmetterlingswiesen und offenen Lehmstellen, bieten vielen Arten Nahrung und Unterschlupf.
Foto: Hubertus Schwarzentraub
Haus-Feldwespe
Sommer, Sonne, Picknick – draußen essen schmeckt einfach besser. Doch der Genuss von Obstkuchen, Saft und Eis unter
freiem Himmel wird derzeit schnell unangenehm, wenn die süßen Speisen zahlreiche Wespen anlocken. Die Begegnung mit den ungebetenen, gelb-schwarzen Gästen ist aber noch längst kein Grund zur
Panik. Der NABU Niedersachsen gibt Tipps, wie sich jeder effektiv schützen kann und was nach einem eventuellen Stich zu beachten ist. „Nicht anpusten oder heftig wegschubsen!“, fasst Matthias
Freter vom NABU Niedersachsen die wichtigste Verhaltensregel zusammen.
Kommen einem die gelb-schwarz-gestreiften Tiefflieger zu nahe, gilt es am besten die Ruhe zu bewahren, nicht um sich zu
schlagen und auf keinen Fall die Wespen anzupusten. Das Kohlendioxid in der Atemluft ist ein Alarmsignal für die Tiere und versetzt sie in Angriffshaltung. Normalerweise reagieren Wespen bei
ihrer Nahrungssuche nicht aggressiv. Sie wehren sich erst, wenn sie um ihr Leben bangen. „Hektische oder panische Bewegungen sollten in der Nähe von Wespen und Hornissen vermieden werden“,
erklärt Matthias Freter.
Im Sommer schwärmen Wespen in Gärten und Siedlungen herum. Da Wespen wichtige Dienste für Landwirte und Hobbygärtner
leisten, indem sie unerwünschte Insekten wie Raupen und Fliegen fangen, sollte man bei Wespennestern im eigenen Garten nicht gleich zu drastischen Maßnahmen greifen. Matthias Freter rät: „Bevor
ein Wespennest umgesiedelt werden soll, sollte man sich also überlegen, ob nicht doch ein Miteinander von Mensch und Wespenstaat möglich ist. Denn Wespen sind niemals grundlos aggressiv, sondern
stechen nur zur Verteidigung des Nestes und ihres eigenen Lebens.“
So vermeiden Sie Stiche
Ärger ist vorprogrammiert, wenn Menschen nach den gelb-schwarzen Brummern schlagen und versuchen, sie zu vertreiben.
Besonders im Spätsommer, wenn die Wespenvölker ihre maximale Größe erreichen, werden die Hautflügler auf der Suche nach Nahrung vermehrt von süßen Speisen und Grillfleisch angelockt. Während
Kuchen, Eis und Saft der eigenen Versorgung dienen, wird Grillfleisch nur zur Aufzucht der Brut genutzt. „Falls sich Wespen nähern, sollte man auf keinen Fall wild um sich schlagen, sondern die
Wespen sanft wegschieben“, empfiehlt Matthias Freter. Außerdem sollten süße Speisen und Getränke im Freien abgedeckt werden, um die Wespen nicht erst anzulocken. Sinnvoll ist es auch, nicht aus
offenen Flaschen zu trinken, sondern Strohhalme zu benutzen.
Was tun bei einem Wespenstich?
Wenn man doch einmal von einer Wespe gestochen worden sei, so Matthias Freter, solle man Ruhe bewahren. Wespenstiche
führten bei normalgesunden Menschen – vom Kleinkind bis zum Greis – zu einer etwa zwei Tage lang druckempfindlichen Hautschwellung an der Einstichstelle und einem anfangs ziehenden Schmerz,
bedeuteten aber keine weiteren Gesundheitsschäden. Er rät, die Beschwerden zu lindern, indem man unmittelbar nach dem Stichereignis Zitronensaft oder eine halbe Zwiebel au die Stelle gibt. Mit
Coolpacks ließen sich die Beschwerden weiter verringern.
Ein Sonderfall seien allerdings Menschen mit allergischen Reaktionen auf Wespenstiche. Diese Allergie, die drei bis fünf
Prozent der Bevölkerung betreffe, äußere sich in Reaktionen, die weit über eine lokale Schwellung hinausgehen. Bei Symptomen wie Ohnmacht, Schwindel, Übelkeit oder bei Stichen im Mund sollte
umgehend ärztliche Hilfe geholt werden. Matthias Freter: „Personen mit bekanntermaßen allergischen Reaktionen gegenüber Wespenstichen erhalten Erste-Hilfe-Ausrüstungen und Medikamente von ihrem
Arzt. Eine Wespenallergie lässt sich auch erfolgreich behandeln.“
Mehlschwalbennester
Foto: NABU/Winfried Rusch
Schwalben gelten als typische Sommerboten: Kehren sie im April und Mai aus ihren afrikanischen Winterquartieren nach
Deutschland zurück, lässt der Sommer nicht mehr lange auf sich warten. Doch die gern gesehenen Gäste werden hierzulande immer weniger. Grund dafür ist ein Mangel an ihrer Nahrungsgrundlage, den
Fluginsekten. Außerdem fehlen zunehmend geeignete Nistplätze an Häusern. Daher ruft der NABU Niedersachsen mit seiner Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ jetzt dazu auf, Rauch- und Mehlschwalben
zu unterstützen und ihnen an den eigenen vier Wänden eine Unterkunft zu bieten.
Um Rauch- und Mehlschwalben aktiv zu unterstützen, können Haus- und Gartenbesitzer vor allem zwei Dinge unternehmen: Zum
einen sollten sie Dachvorsprünge oder andere Einflugmöglichkeiten für die Schwalben freihalten und diese nicht verbauen. Damit sich Schwalben auch tatsächlich niederlassen, können Hausbesitzer
zudem Pfützen anlegen und diese über den Sommer feucht halten. Denn für ihren Nestbau sind Schwalben auf Lehm angewiesen, den sie aus den Pfützen sammeln. Aus dem feuchten Baumaterial formen sie
ihre typischen halbrunden Kugelnester, die vor allem von den schwarz-weißen Mehlschwalben bewohnt werden. Schwalben sind außerdem typische Koloniebrüter, meist brüten gleich mehrere Paare dicht
nebeneinander.
Zum anderen können Hausbesitzer künstliche Nester für Schwalben an ihren Gebäuden anbringen. Vor allem in Städten
verschwinden natürliche Schwalbennester zusehends, etwa durch unbedachte Sanierungsmaßnahmen. Häufig werden die Nester auch illegal abgeschlagen – und das, obwohl Schwalben streng geschützt sind
und das Zerstören ihrer Brutstätten unter Strafe steht. Ein solches künstliches, im Handel erhältliches Schwalbennest besteht meist aus einer Sägemehl-Gips-Mischung und sollte am besten zusammen
mit einem unterliegenden Brett montiert werden, sodass Gehwege und Hauseingänge nicht vom Kot der Schwalben getroffen werden.
Hausbesitzer sollten zudem ein wenig Geduld mitbringen: Oft werden solch künstliche Unterkünfte erst nach ein, zwei
Jahren von den Schwalben entdeckt und dann auch bewohnt. Grundsätzlich siedeln sich die Flugakrobaten an Orten an, in deren Nähe sie fliegende Insekten finden. Dies gilt vor allem für Grünflächen
in Städten, aber auch für Gewässer sowie artenreiche Wiesen und Felder. Sollten noch Fragen offen sein, dann helfen wir natürlich gerne weiter. Einfach das Kontaktformular nutzen, wir melden
uns!