Ehrenamtliche Helfer gesucht!

Foto: NABU/S. Hennigs

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

kennen Sie die NABU-Ortsgruppe Essershausen schon?

Wir setzen uns seit dem Gründungsjahr 1976 für die Natur ein und zählen heute zu den größten Gruppen im Kreis Limburg-Weilburg.

Hauptaufgabe unseres Vereins ist es, über den Natur- und Artenschutz zu informieren, zu fördern und in der Öffentlichkeit zu vertreten. Hinzu kommen zahlreiche Aktivitäten rund um das Thema Natur. Für unsere Aktivitäten in Essershausen und Umgebung, sind wir auf der Suche nach Fördermitgliedern und aktiven Mithelfern.

Möchten Sie die gute Sache des NABU-Essershausen unterstützen?

In unserer Ehrenamtsbörse können Sie schon einmal einen Einblick über unsere Aktivitäten gewinnen.

Bei Interesse einfach unser Kontaktformular benutzen.

Wir freuen uns auf Sie!

 

 

 

 

 

Seit 1976 ein starker Partner für unsere Natur!

Foto: Tom Dove
Foto: Tom Dove

Für Mensch und Natur

Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt. Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen unsere Arbeit vorstellen und Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft entwickeln.

 

In diesem Jahr bieten wir wieder eine Vielzahl naturkundlicher Exkursionen in die Natur an, bei denen Sie Gelegenheit haben, die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt vor Ihrer Haustür kennen zu lernen. Wir freuen uns auf Sie und viele schöne gemeinsame Beobachtungen!

  

Wenn Sie sich vorstellen können für die Natur hier in Essershausen und Umgebung aktiv zu werden, schauen Sie doch einmal bei unseren Treffen vorbei. Weitere Informationen erhalten Sie beim Vorstand oder indem Sie sich über unser Kontaktformular mit uns in Verbindung treten.

 

 

 

Mitmachen bei der NABU-Aktion Schwalbenfreundliches Haus

Foto: NABU/Winfried Rusch

Früher galten Schwalben als Boten des Glücks, die das Haus vor Feuer und Blitz sowie das Vieh im Stall vor Krankheiten bewahrten. Die meisten Menschen mögen Schwalben, und als Kulturfolger fühlen sich die Vögel in einer von Menschen geprägten Umgebung grundsätzlich wohl. Doch den Schwalben geht es immer schlechter. „Leider werden die fliegenden Sommerboten von Jahr zu Jahr weniger. Sie stehen gleich mehrfach unter Druck: Der Klimawandel, der dramatische Rückgang der Insektenpopulationen aufgrund intensiver Landwirtschaft, der Verlust blühender Feldränder und die Zunahme an bebauten sowie verkehrsbefahrenen Flächen verschärfen die Lebensbedingungen der Schwalben dramatisch. Ein weiteres Problem ist die zunehmende Bodenversiegelung, die es den Schwalben erschwert, lehmigen Boden für den Nestbau zu finden. Außerdem plagt sie der Wohnungsmangel, denn es wird für sie immer schwerer geeignete Nistplätze zu finden“, sagt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen.

Schwalben gelten als charakteristische ‚Sommervögel‘ und erfreuen uns durch ihr Zwitschern sowie ihren wendigen Flug. Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ möchte der NABU Hessen dem Rückgang der wendigen Flieger etwas entgegensetzen. „Wir hoffen, durch die Aktion die Akzeptanz für Schwalben und ihre Nester in der Nähe des Menschen zu erhöhen, sowie bestehende Quartiere zu erhalten und neue zu schaffen,“ erklärt der Vogelexperte Sommerhage. „Bitte unterstützen Sie unsere gefiederten Sommerboten mit Nisthilfen, Lehmpfützen und insektenreichen Gärten“, ruft der Landesvorsitzende dazu auf, den Schwalben unter die Flügel zu greifen. Ein Lichtblick: Immer mehr Hausbesitzende setzen sich inzwischen für den Schwalbenschutz ein.

Die Mehlschwalbe, erkennbar an ihrem leuchtend weißen Bürzel und Bauch sowie dem tief gekerbten Schwanz, baut ihre fast geschlossenen Nester an rau verputzte Hauswände oder unter geschützten Dachvorsprüngen. Dabei nutzen Schwalben als ortstreue Tiere gerne alte vorhandene Nester und bessern sie mit frischem Lehm wieder aus. An vielen Orten fehlen jedoch oft Lehmstellen als Baugrundlage. „Offene, feucht gehaltene Bodenstellen helfen den Schwalben, ihre alten Nester zu ersetzen“, erklärt Sommerhage. Wo die nötige Bausubstanz schwer zu bekommen ist, können alternativ auch Kunstnester angeboten werden. „Wichtig ist dabei die korrekte Anbringung: Im Inneren für Rauchschwalben mit freiem Zugang, und außen unter Dachvorsprüngen in mindestens 2,5 Meter Höhe für Mehlschwalben. Eine naturnahe Umgebung mit heimischen Pflanzen, die Insekten anziehen, ist entscheidend für die Akzeptanz dieser Nisthilfen“, betont Sommerhage. „Ein vogelfreundlicher Garten bietet nicht nur Schwalben, sondern auch anderen Vogelarten wertvollen Lebensraum.“

Immer wieder gibt es Anrufe besorgter Schwalbenfreund*innen beim NABU Hessen. „Aus Angst vor Kotspuren an den Wänden werden Mehlschwalben bei Nestbauversuchen verscheucht oder gar ihre Nester mit einem Wasserstrahl zerstört“, ärgert sich Sommerhage. Dabei ließe sich die Verschmutzung mit der Anbringung eines schrägen Kotbretts ca. 50-70 cm unterhalb der Nester ganz einfach dauerhaft vermeiden. Das Brett sei farblich ganz leicht an die neue Fassade anzupassen.

„Menschen, die sich für Schwalben engagieren und an ihren Häusern brüten lassen, können sich jederzeit für die Auszeichnung mit einer Plakette und Urkunde ‚Schwalbenfreundliches Haus‘ bewerben, ganz gleich, ob es sich bei dem Gebäude um ein Wohnhaus, Hotel, Bauernhof oder Fabrikgebäude handelt“, lädt der Ornithologe Sommerhage Interessierte zur Teilnahme ein. „Neben der grundsätzlichen Verbesserung ihrer Lebensbedingungen wäre es für die kleinen Flugkünstler allerdings von großer Bedeutung, dass der Mensch ihre Nähe nicht nur duldet, sondern sogar schätzt“, ergänzt er.

Hintergrund
Mehl- und Rauchschwalbe sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützte Arten. Das heißt, sie dürfen weder gestört, gefangen, getötet noch ihre Quartiere zerstört werden. Der Schutz gilt nicht nur für die Vögel selbst, sondern auch für ihre Nester. Verlassene Schwalbennester dürfen auch nach der Brutzeit nicht zerstört werden, denn diese werden immer wieder genutzt und gegebenenfalls ausgebessert.

Wer den Schwalben in Hessen Unterschlupf gewährt und Interesse an der Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“ hat, der kann sich beim NABU melden. Per E-Mail oder Post kann man sich mit einem ausgefüllten Antrag für die beliebte Plakette bewerben. Diesen kann man entweder im Internet unter www.NABU.de/schwalben herunterladen oder einfach beim NABU per Mail unter Schwalben@NABU.de anfordern.

 

 

 

 

Im Garten sollten möglichst nur Insekten brummen

Foto:

Sebastian Hennigs


Der Frühling lässt alles sprießen, auch den Rasen im Garten. Nach der kurzen Vorschau auf den Frühling, plagt viele Rasenbesitzer*innen bereits der Gedanke ans Mähen. Der Griff zum Mähroboter erscheint da eine gute Idee, denn die Hersteller versprechen einen top gepflegten, perfekten Rasen und das praktisch auf Knopfdruck und ohne Mühe. Doch die automatisierte Rasenpflege hat auch ihre Schattenseiten. „Mähroboter haben im privaten Garten eigentlich nichts verloren, denn sie schaden der Artenvielfalt und sind für zahlreiche Gartentiere eine große Gefahr“, mahnt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen.

Gefahr für die Vielfalt im Garten
Die Geräte sparen zwar Zeit, mit ihnen wird aber zu häufig gemäht. „Ein gepflegter, „englischer“ Rasen – für den der Mähroboter ja steht - widerspricht eigentlich schon in seinem Grundgedanken dem Artenreichtum, da Wildkräuter und Blüten die Voraussetzung für biologische Vielfalt im Rasen sind. Er entspricht einer Monokultur von Gräsern und spiegelt damit im Kleinformat unsere moderne Landwirtschaft wider, in der Wildtiere kaum noch Nahrung und Lebensraum finden“, stellt der Landesvorsitzende fest. Denn auf solchen Rasen gibt es kaum Leben und entsprechend auch keine Nahrung für Singvögel, Kleinsäuger, Reptilien, Amphibien und Igel. Es ist nachgewiesen, dass zum Beispiel Igel so deutlich längere und gefährlichere Wege auf der Nahrungssuche zurücklegen müssen. Dadurch fällt es ihnen schwer zum Winter hin genügend Reserven für die Überwinterung aufzubauen. Mähroboter stellen zudem eine Gefahr für sie und andere kleine Tiere wie Spinnen, Schmetterlingsraupen oder Eidechsen dar. Diese haben kaum Möglichkeiten dem Sog und der zerstörerischen Zerkleinerungswirkung des Mähroboters auszuweichen, werden überrollt, verstümmelt und getötet. Laufen die Mähroboter nachts oder in der Dämmerung, sind besonders nachtaktive Tiere wie Igel oder Spitzmaus gefährdet, warnt der NABU Hessen.

Zu hoher Wasserverbrauch
Außerdem wird mit Mährobotern das Gras selbst bei relativ hoch eingestelltem Mähwerk häufig zu kurz gemäht. So braucht der Rasen wesentlich mehr Wasser - was in trockenen Sommern ein großes Problem ist. Lässt man den Rasen jedoch etwas länger stehen, beschattet er sich selbst und trocknet nicht so aus. „Wie problematisch extrem trockene Sommer sind, haben wir in Hessen die letzten Jahre bereits erfahren müssen. Wasser und Bewässerung von Grünflächen wird in den kommenden Jahren ein zentrales Thema bei uns werden“, mahnt Sommerhage. Kurz getrimmte Rasen sind laut NABU zu Zeiten der Klimakrise nicht zeitgemäß. Denn unser Trinkwasser ist zu kostbar, um zur unnötigen Rasensprengung verwendet zu werden.

Die Vielfalt macht den Unterschied.
„Wer glaubt, dass Naturschutz im Garten anstrengend ist und Unordnung verursacht, liegt falsch. Schon mit kleinen Handgriffen lassen sich tolle Erfolge erzielen, die auch noch Freude machen und für Entspannung sorgen“, weiß Maik Sommerhage. Ein buntes Beet aus heimischen Wildstauden etwa oder eine Igel-Ecke. Essbare Wildkräuter können im Garten bleiben und den Speiseplan ergänzen. Gleichzeitig liefern sie Blüten für Hummeln und Schmetterlinge, über die wir uns im Garten freuen. Beim Mähen sollte man darauf achten immer nur einen Teilbereich des Rasens zu mähen und dann nach ca. zwei Wochen den nächsten. So haben die tierischen Gartenbewohner Zeit zwischen den Bereichen zu wechseln und es bleibt immer eine sichere Insel stehen. Werden Grünflächen sogar lediglich ein oder zwei Mal im Jahr gekürzt, siedeln sich von alleine heimische Wildblumen an. Diese kommen häufig besser mit den trockenen Bedingungen im Sommer zurecht als Zuchtrasen. Wer also ein bisschen mehr Wildnis wagt, Blüten stehen lässt und nur Fußwege im Garten häufiger mäht, schafft so ein kleines Paradies für sich und seine tierischen Nachbarn.

Vorbildcharakter öffentlicher Grünflächen
Aber nicht nur im privaten Garten, auch in vielen hessischen Gemeinden und Städten bleibt in dieser Hinsicht noch viel zu tun (obwohl es inzwischen auch erfreuliche Beispiele für artenreiche öffentliche Grünflächen gibt). Sicher gibt es Flächen, wie intensiv genutzte Sportplätze, auf denen eine Entwicklung zu mehr Artenvielfalt nicht uneingeschränkt möglich ist. Dennoch gibt es viele Grünflächen im Siedlungsbereich, die von mehr Artenvielfalt profitieren könnten. Denn künstlich geschaffenen Systeme mit hohem Finanz-, Material- und Pflegeaufwand, widersprechen jeder Form von Nachhaltigkeit. Im Gegensatz zu Mährobotern sparen naturnah gepflegte öffentliche Grünflächen Arbeitszeit und damit Kosten. Da sie generell einen geringeren Pflegeaufwand haben und auch weniger Wasser bis gar keine Bewässerung benötigen. Es gibt praktikable und ökologisch wirksame Alternativen zum klassischen englischen Rasen wie Wildblumenwiesen, Extensivrasen und auch Natursteinschüttungen ohne Vliesunterlage an geeigneten (Hang-) Standorten, die sogar gefährdeten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten - damit sind jedoch nicht die berüchtigten "Schottenwüsten" gemeint, die auch auf öffentlichen Flächen immer wieder angelegt werden.

 

 

 

 

Der Buche eine Zukunft geben

Foto:

Hubertus Schwarzentraub

Zum Tages des Baumes am 25. April appelliert der NABU an das Land Hessen, die Buche als wichtigste heimische Baumart nicht vorzeitig abzuschreiben. „Wir hören immer wieder, dass die Buche im Klimawandel keine Chance mehr habe und in der Forstwirtschaft deshalb nicht mehr als wichtige Zukunftsbaumart angesehen wird“, erklärt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Es sei ein großer Fehler, die Buche beim Versuch, klimastabile Wälder zu etablieren, mehr und mehr ins Abseits zu drängen. Es gelte vielmehr, die Erkenntnisse der Epigenetik stärker zu berücksichtigen und die Methoden der Waldwirtschaft an die veränderten Bedingungen anzupassen. Hierbei spielten vor allem alte Bäume eine große Rolle. „Alte Bäume kann man als das epigenetische Gedächtnis des Waldes bezeichnen. Sie geben ihre langjährigen Erfahrungen mit Dürre, Trockenheit und anderen Umwelteinflüssen an die nächste Generation weiter, die dann resistenter ist“, so Sommerhage. Alte Buchen sollten darum in der Klimakrise so lange wie möglich in den Wäldern stehen bleiben. „Nur 10% der Buchenwälder sind über 160 Jahre, das ist verschwindend gering. Diese letzten Mohikaner müssen als Zukunftspotenzial dringend langfristig geschützt werden“, so Sommerhage.
Die Buche hat – wie andere Bäume auch – grundsätzlich die Fähigkeit, mit weniger Wasser auszukommen. So haben Buchen an ihrer Verbreitungsgrenze in warmtrockenen Gebieten eine deutlich höhere Dürre-Resistenz als in Hessen. Über epigenetische Anpassungen, bei denen keine aufwendigen Veränderungen im Erbgut (Mutationen) nötig sind, sondern nur andere Abschnitte am Erbgutstrang DNA abgelesen werden, können auch heimische Buchen ihren Wasserdurst wahrscheinlich relativ schnell verringern. Eine naturnahe Waldwirtschaft, die Wälder als vielfältige Ökosysteme begreift und die Buchenbestände möglichst geschlossen hält, kann die Wälder dabei unterstützen. „Die Natur zeigt überall, wo man sie lässt, wie klimafit geht“, erklärt der NABU-Waldexperte Mark Harthun. Deshalb sei es sinnvoll, mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie. Derzeit passiert in vielen hessischen Wäldern oftmals das Gegenteil. Alte und mittelalte Buchenwälder werden im Rekordtempo im Schirmschlag aufgelichtet und so immer mehr Dürre und Sonnenbrand ausgesetzt. Da die Buchen dann ihr feuchtes Waldinnenklima nicht mehr halten können, geraten noch mehr Buchen unter Stress. „Daraus wird dann ein Teufelskreis: Die erkrankten Buchen werden geschlagen, die restlichen Buchen bekommen noch mehr Trockenstress, es wird noch mehr eingeschlagen. Am Ende bleibt vom Buchenwald nichts mehr übrig. Und dann heißt es, die Buche sei nicht zukunftsfähig“, so Harthun.
Zumindest in den europäischen Schutzgebieten (FFH-Gebiete) müsse dieser Teufelskreis durchbrochen werden. Dort sollte auf einen Einschlag der Buchen über 100 Jahre auch weiterhin verzichtet werden. Das betreffe nur 1,6% des hessischen Waldes. In den letzten Jahren galt hier ein Einschlagsmoratorium, das die neue Landesregierung aufheben möchte. In den ungeschützten Wirtschaftswäldern müsse eine weitgehende Geschlossenheit der Bestände erhalten werden. Wenn stets nur wenige Bäume geerntet werden, werde der Wald nicht nur vor Austrocknung geschützt, sondern es fände auch eine kontinuierliche Verjüngung einzelner Bäume statt. „Wenn einzelne Bäume über Jahrzehnte in vielen Jahren mit unterschiedlicher Witterung keimen, erhöht das die (epi-)genetische Vielfalt und Anpassungsfähigkeit des Waldes“, so Harthun.

 

 

 

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